Artikel über den Fotografen Ernst Brunner
In ihrem Beitrag im neuesten Band der Blätter aus der Walliser Geschichte widmen sich die Historikerin und EKWS Geschäftsführerin Madlaina Bundi und der Walliser Kulturwissenschaftler Werner Bellwald dem Fotografen Ernst Brunner und seiner Reportage aus dem Jahr 1939 über den Bau des Wasserstollens in Ried-Mörel.
Ernst Brunner (1901–1979) war ein Schweizer Fotograf, Fotojournalist und Bauernhausforscher. Die Fotografie eignete sich der gelernte Schreiner autodidaktisch an. Ab 1936 realisierte Brunner erste fotografische Auftragsarbeiten sowie Reportagen zu Alltag und Brauchtum in den Schweizer Alpentälern. In den 1950er Jahren beteiligte sich Brunner, der engen Kontakt pflegte zum Zürcher Professor für Volkskunde Richard Weiss (1907–1962), am Aufbau der Bauernhausforschung der damaligen Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde (heute: Empirische Kulturwissenschaft EKWS). 1954 wurde er nebenamtlicher Leiter der Bauernhausforschung des Kantons Luzern.
In den knapp 25 Jahren seiner fotografischen Tätigkeit entstanden rund 47’800 Aufnahmen. Nach Brunners Tod 1979 ging sein Nachlass 1980 in den Besitz der SGV über. Seine Fotografien, vorwiegend aus den Jahren 1937 bis 1962, zeichnen sich durch einen akribischen, dokumentarischen Blick aus, halten Veränderungen in der ländlichen und in der städtischen Schweizer Gesellschaft fest und dokumentieren Orte und Landschaften, aber auch historische Bautechniken, Haustypen und Details.
Der Nachlass Brunners ist die umfangreichste Sammlung im EKWS-Archiv. Sie ist sowohl physisch im Archiv der EKWS in Basel als auch digital auf der Webseite des EWKS-Archivs einsehbar.
Der Beitrag von Bundi und Bellwald präsentiert eine Auswahl von Ernst Brunners fotografischem Schaffen im Kanton Wallis. Einleitend fasst Madlaina Bundi Biografisches zu Ernst Brunner zusammen und charakterisiert dessen fotografisches Werk. Im zweiten Teil geht Werner Bellwald einer Reportage Ernst Brunners über den Bau des Wasserstollens in Ried-Mörel nach. Seine detaillierte Recherche des historischen Kontexts, ergänzt mit Informationen der in Ried-Mörel aufgewachsenen Hans Kummer (* 1938) und Edelbert Kummer(* 1938), helfen beim Entziffern der Bilder.
Den vollständigen Artikel findet man in:
Blätter aus der Walliser Geschichte LVI. Band 2024, S. 130–154