Left behind? Formations of crisis and community in deindustrialised South Wales
Das Dissertationsprojekt untersucht den Umgang mit sozialem Wandel und Krisen im Süden von Wales. Historische Erzählungen und das Selbstverständnis der Bewohner:innen sind stark von der Deindustrialisierung geprägt, die mit den «miners’ strikes» der 1980er Jahre einen Höhepunkt erreichte und viele Lebensbereiche beeinflusste. Heute prägen Brexit, die Folgen von Covid-19 und steigende Lebenshaltungskosten die Alltagssorgen. Die 2024 angekündigte Schliessung der Hochöfen des Stahlwerks in Port Talbot durch Tata Steel, einen der letzten grossen Arbeitgeber in der Region, hat weitreichende wirtschaftliche und soziale Folgen und schreibt den industriellen Niedergang weiter fort. Durch qualitativ-ethnographische Methoden wird erforscht, welche Rolle das vielbeschworene Konzept der Community in diesen Krisenzeiten spielt. Dabei wird sowohl auf die gelebte Alltagspraxis als auch auf die narrative Strukturierung der Erfahrungsberichte in Interviews und anderen Erzählsituationen eingegangen.