Postmigrant Perspectives on the Unspoken and the Unspeakable
Mithilfe eines partizipativen videografischen Ansatzes, der das «epistemische Zuhören» (Fersztand 2023) in den Mittelpunkt stellt, erforscht dieses Projekt die Perspektiven erwachsener Kinder von Eltern, die aus dem ehemaligen Jugoslawien während der Zeit der Jugoslawienkriege (1991–2001) ausgewandert sind. Um die Perspektiven der Forschungsteilnehmenden besser zu verstehen und zu reflektieren, arbeitet dieses Projekt methodisch mit dem Konzept des epistemischen Zuhörens, das von der psychoanalytischen Praxis der «gleichschwebenden Aufmerksamkeit» (Freud 1912) abgeleitet ist. Neben der Entwicklung eines videografischen Verfahrens, um einen geeigneten Raum für die Datenerhebung in diesem Forschungsprojekt zu schaffen, werden die Erzählungen der zweiten Generation als Teil der Schweizer Geschichte verstanden. Die Subjektivität der zweiten Generation, so die These, ist entscheidend für das Verständnis der sozialen und politischen Verhandlungen der «postmigrantischen» Gesellschaft (Espahangizi 2018).